Kameleon

Arbeiderspers, 2015

Wir wissen nicht wie
oder woher es über uns kommt
nur wie es sich langmacht 
in den Sekunden zwischen den niederstürzenden Lichtbündeln
der Autobahnbeleuchtung und sich in mir verfängt
deine Schulterblätter stechen so spitz hervor
die Knochen bilden einen Schädel
der mich anstarrt und mir vorwirft, dass ich so wenig weiß
abgesehen von dem, was ich wahrnehme
und was ich wahrnehme, ist leichte Beute für
das Chamäleon in meinem Kopf, das sich alles
in Tarnfarben zurechtleckt 

Übersetzungen:
Italienisch, Kameleon/Nachtroer, Ensemble, 2021
Englisch, Chameleon/Nachtroer, übersetzt von David Colmer, Bloodaxe Books, 2020
Afrikanisch, Kameleon, übersetzt von Daniel Hugo, Protea Boekhuis, 2020
Spanisch, Camaleón, übersetzt von Ronald Brouwer, De Conatus, 2018

Auszeichnungen:
Herman de Coninck Preis, 2016

“Dies ist beseelte Poesie”

– De Morgen

“Diese Poesie paradiert – ja, wie ein Chamäleon – in verschiedenen Erscheinungsformen, doch bleibt sie im Kern unveränderlich durchblutet von einem Verlangen nach einer flink sprudelnden Sprache und unerwarteten, treffenden Bildern“

– Humo

“Diese vielversprechende Dichterin spielt scharfsinnig mit dem naiven Blick.”

– Trouw

“Van den Broeck ist am besten, wenn ihre Gedichte unerwartet ins Unheilvolle kippen.”

– Poëziekrant

Voordracht uit ‘Kameleon’, Nacht van de Poëzie (Utrecht 2015)